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Schleißheim Neues Schloss und Hofgarten ( bei München)

(Entfernung von Walchensee:90 km)
Politische Ambitionen führten zum Bau des Neuen Schlosses, da Kurfürst Max Emanuel auf die Kaiserwürde (vergeblich) hoffte. Ursprünglich mehrflügelig geplant, wurde nach Entwürfen Enrico Zuccallis der Hauptflügel - der jetzige selbständige Schlossbau - zunächst nur im Rohbau errichtet (1701-1704).


Das zwölfjährige Exil Max Emanuels als Statthalter der Spanischen Niederlande stoppte das Bauvorhaben. Erst ab 1719 wurden Fassadengliederung und Raumdekorationen des Inneren - nun nach Plänen Joseph Effners - vollendet. Die monumentale Anlage birgt ein großzügiges Treppenhaus, prunkvolle Festsäle und Appartements, an deren Ausstattung bedeutende Künstler wie Johann Baptist Zimmermann, Cosmas Damian Asam und Jacopo Amigoni beteiligt waren. Anlässlich seiner Vermählung mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia im Jahre 1685 beauftragte Kurfürst Max Emanuel den Architekten Enrico Zuccalli mit der Errichtung des Jagd- und Gartenschlösschens Lustheim. Das am Ostrand des ausgedehnten Barockgartens gelegene Gebäude sollte Mittelpunkt von im Halbkreis angelegten Zirkelbauten sein, die jedoch im Laufe des 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben wurden. Ein kunsthistorisch bedeutender Freskenzyklus von Francesco Rosa, Giovanni Trubillo und Johann Anton Gumpp verherrlicht die Jagdgöttin Diana. Im Jahr 1971 erhielt Schloss Lustheim eine neue Bestimmung als erstes Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Es nahm die von Prof. Dr. Ernst Schneider (1900-1977) dem Museum gestiftete weltberühmte Sammlung früher Meißener Porzellane auf, die im Rang nur mit den Beständen im Dresdener Zwinger vergleichbar ist. Die Sammlung umfasst kostbarste Geschirre, Tafelaufsätze sowie eine Vielzahl von Tierfiguren des berühmten Modelleurs Johann Joachim Kaendler. Das Spektrum reicht von den ersten Versuchen Böttgers über Serviceteile der frühen Höroldt-Zeit bis zu Stücken aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. Einen besonderen Höhepunkt stellen die zahlreichen Geschirrteile aus den Tafelservicen des Grafen Sulkowski sowie aus dem legendären Schwanenservice des Grafen Brühl dar, die eine Vorstellung vom Glanz barocker Festtafeln zu geben vermögen

Schleißheim AltesSchloss


Ökumenische Sammlung Gertrud Weinhold - "Das Gottesjahr und seine Feste"(Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums)

Das Museum beherbergt eine über 6000 Einzelobjekte umfassende Dauerausstellung zur religiösen Fest- und Alltagskultur der Völker. Präsentation und Sammlung sind das Werk der Berliner Mäzenin Prof. E. h. Gertrud Weinhold (1899-1992), das nach ihrem Tod als Vermächtnis an den Freistaat Bayern überging. Sammlung zur Landeskunde Ost- und Westpreussens (Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums). Die Sammlung "Es war ein Land ..." will die Heimat der Vertriebenen aus Ost- und Westpreußen vorstellen und an Geschichte, Kultur und Schicksal dieses Landes erinnern. Schwerpunkte bilden die besonderen Merkmale von Landschaft und Menschen sowie die Bedeutung dieser Region für Deutschland und seine europäischen Nachbarn. In Schleißheim befindet sich einer der wenigen, kaum veränderte Gärten der Barockzeit. Enrico Zuccalli legte bereits 1684 die Grundstruktur mit den Kanälen fest. Bis 1705 war der gesamte Boskett-Bereich fertiggestellt. Ab 1715 wurden Parterre und Kaskade nach Plänen von Dominique Girard - einem Schüler Le Nôtres - angelegt, viele hochbarocke Verfeinerungen durchgeführt und die großartige Tiefenwirkung der Hauptachse herausgearbeitet. Der Mittelkanal entstand um 1781. Carl von Effner führte 1865 umfassende Rekonstruktionsarbeiten durch. Mit der Sanierung der Kaskade (1999) ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des 1945 stark zerstörten Schlossgartens erfolgt.




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